Anna (hält sich an Björn fest): Ich habe es geahnt, Björn. Ich habe es immer geahnt.
Andersen (streichelt ihr über die Schulter): Wenn du alle Ahnungen nimmst, Anna, alle Ahnungen von allen, die ahnen, dann bleibt im Mittel nichts, gar nichts übrig. Ahnungen besagen nichts.
Anna (eindringlich): Aber Kassandra?! Kassandra hat es doch geahnt. Kassandra hat gewußt.
Andersen (schüttelt den Kopf): Im nachhinein, Anna. Im nachhinein ist diese eine zu Kassandra geworden. Diese eine, und nicht die tausend anderen, die Ahnungen hatten.
Anna: Aber ich, Björn! Ich hab es ganz deutlich gesehen.
Andersen: Was, Anna, was?!
Anna: Das große Unheil.
Andersen: Und wie? Wann? Wo? Was? Kannst du uns jetzt sagen, was sein wird?
Anna (von ihrer Angst verwirrt): Die Posaune des Engels!
Andersen (packt sie mit beiden Händen an der Schulter, starrt sie an): Anna!
Anna (mit aufgerissenen Augen): Ein großer Stern fällt vom Himmel. Er lodert wie eine Fackel und fällt auf Meere und Flüsse und Quellen.
Andersen (will sie beruhigen): Ja, Anna, ja. Seit Menschengedenken. Immer haben Menschen das gesehen. Oft kam es immer kamen Feuer und Wasser vom Himmel. Im nachhinein wußte man auch immer, wer Kassandra war.
Anna: Nun ist es doch, Björn. Nun siehst du es doch auch.
Andersen: Ja, jetzt sehen wir.
Anna: Ein gewaltiger Engel hob diesen Stein auf und schleudert ihn herab. Wir sind Babylon. Ein großer brennender Berg. Blut ... (Sie sinkt am Terminal zusammen, stammelt:) Blut ... Blut ...
Andersen (ist stehengeblieben): Jetzt hab ich auch Angst. (Er blickt von einem zum andern) Und ihr auch.
Nach kurzer Pause:
Lauffen: Ich werde den Präsidenten informieren.